Windwurf: Schäden durch waldbauliche Fehler
Der Wind hat im Wald Einfluß auf die Kronen- und Stammform, auf Assimilation, Transpiration und Höhenwachstum. Nach internationalen Regeln beginnt der Sturm bei t ca. 65 km/h (= Windstärke 8 nach Beaufort). Übermäßige dauernde Windbewegung stört das Bestandsinnenklima: die Folgen sind Aushagem des Bodens, Störungen des Wasserhaushalts, der Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Fehlende oder ungünstige Bestandsränder sind gefährdet, das Höhenwachstum lässt nach; Nützlinge und Parasiten bevorzugen ein ausgeglichenes Bestandesklima.
Stürme zählen zu den häufigsten naturbedingten Gefährdungen des Waldes in Mitteleuropa, am meisten gefürchtet sind Orkanstürme (Windgeschwindigkeiten über 120 km/h). Je nach Heftigkeit, Stärke und Intensität des Sturmes kommt es zu Stammbruch/Kronenbruch, Wurzelbruch, oder Wurf und zwar einzelstammweise bis zur Großfläche. Geländeausformung, Himmelsrichtung, Seehöhe, Boden, Standorttyp und Wurzelausbildung beeinflussen die Sturmgefährdung ebenso wie die Baumarten. Die Fichten (Flachwurzler) gelten als besonders sturmanfällig, die Tanne und die Laubhölzer (insbesondere Eiche) als widerstandsfähig. Stabile, optimal aufgebaute Bestandsränder sind auch eine mögliche Vorbeugung gegen Sturmwurf, bei Orkanstürmen, wie sie im Frühjahr 1990 über ganz Mitteleuropa hinweggingen, ist jedoch keine Bestandsform, keine Baumart oder Mischungsform völlig sicher. Laubhölzer sind außerhalb der Vegetationsperiode weniger gefährdet, da ohne die Blätter der Wind weniger Angriffsfläche hat.
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