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Was bringt der Motorsägenführerschein?

Pro Jahr verletzen sich über 1.500 Menschen schwer bei der Holzernte. Ein Großteil der Unfälle könnte mit erhöhter Vorsicht und entsprechenden Schutzvorkehrungen verhindert werden. Grund genung den Motorsägenführerschein abzulegen.

Besonders der Samstag ist bei privaten Waldarbeiten laut Statistik “gefährlich”, etwa ein Drittel der Unfälle ereignen sich an diesem Tag. Auch ältere Motorsägenbenutzer sollten auf der Hut sein. Mehr als die Hälfte der Verletzten sind älter als 60. Fehlende Schutzausrüstung wirkt sich ebenso aus. Jeder vierte Verletzte hat zum Unfallzeitpunkt keine Ausrüstung getragen. Vier von fünf Personen verzichten beim privaten Waldarbeiten auf das Tragen eines Helmes. Jeder Zweite verzichtet auf Arbeitshandschuhe.

Die wichtigsten Bauteile einer Motorsäge: 1 hinterer Handgriff mit Gashebel- sperre; 2 manuelle Kettenbremse; 3 Ansaugöffnungen für Kühlluft und ggf. Vergaser; 4 Luftfilterdeckel; 5 Start-Stopp-Schalter; 6 Betriebsstofftanks (Öl und Benzin- gemisch); 7 Schneidsystem (Kette, Schwert); 8 Anwerfvorrichtung. Foto: Mirko Prüfer/Sachsenforst.

Das europäische Motorsägen-Zertifikat EEC

Einheitliche Standards zur Motorsägenarbeit sind schon lange ein Thema innerhalb der Forstwirtschaft. Die Europäische Vereinigung der Berufe in Forstwirtschaft und Umwelt (EFESC) machte sich dafür stark. Es handelt sich um Mindeststandards. Diese Standards sollen Arbeitsunfälle verringern und die Kenntnisse und die Fertigkeiten der Waldbesitzer verbessern. Die europäischen Zertifikate werden nach dem Bestehen einer genau festlegten Prüfung ausgegeben. Zertifikatsinhaber können in vielen europäischen Ländern arbeiten. Seit 2018 wird beispielsweise in Deutschland bei öffentlichen Ausschreibungen Bezug auf die Motorsägenstandards (ECC) genommen.

Das europäische Motorsägen-Zertifikat besteht aus 4 Modulen:

  • Modul 1: Technische Grund­lagen, Motorsägen Wartung, Einschneide­techniken
  • Modul 2: Grundlagen der Schwachholzaufarbeitung
  • Modul 3: Fällen und Aufarbeiten von mittelstarkem und starkem Holz
  • Modul 4: Geworfenes und gebrochenes Holz, Windwurfauf­arbeitung

Kettensägen sind potenziell gefährlich. Daher ist es für Kettensägenbenutzer, ob beruflich oder privat, wichtig, die erforderlichen Fähigkeiten und Kenntnisse im Umgang mit Kettensägen zu erwerben. Die Überprüfung, ob Ihr Training so eingerichtet wurde, dass es den europäischen Kettensägenstandards entspricht, ist eine erste Qualitätsprüfung.

Wenn Sie die nächste Stufe erreichen und Ihre Kompetenz zertifizieren möchten, ist das Europäische Kettensägen-Zertifikat genau das, wonach Sie suchen:

  • Europäische Kettensägenzertifikate gewährleisten die Transparenz von Fähigkeiten und Kompetenzen durch eine detaillierte Beschreibung der erforderlichen Qualifikation für jede Stufe.
  • ECC verbessert die Mobilität und Beschäftigungsfähigkeit von Betreibern in ganz Europa. Ein erkennbares Zertifikat, das für die Fähigkeiten des Inhabers bürgt, unabhängig von Sprache und Land.
  • Die ECC garantiert die Rückverfolgbarkeit des lizenzierten Zertifikatsinhabers durch Registrierung bei der Nationalen Agentur und in der EFESC-Datenbank.

Mit dem Motorsägenführerschein fällt auch die Wartung der Motorsäge leichter.

Weiterführende Links:

Fehlerliste Motorsäge

10 Praxistipps für eine sichere Holzernte

Holzernte rechtzeitig planen