Mit den steigenden Temperaturen steht auch der Ausflug der Schadinsekten vor der Tür. Deshalb die wichtigsten Infos zur Borkenkäferbekämpfung.
Ab 16 Grad beginnen Buchdrucker und Co. ihre Winterquartiere zu verlassen. Damit wird in den meisten Regionen in den nächsten Tagen der Befall beginnen. Deshalb ist es nun an der Zeit mit Suche und Bekämpfung zu beginnen.
Borkenkäfer erfolgreich abwehren
Damit sich die Suche nach befallenen Bäumen erfolgreich ist, muss die Suche systematisch durchgeführt werden. Daher konzentriert man die Suche auf die Stellen, wo am ehesten mit dem Befall gerechnet werden muss. Das sind Stellen, an denen es Windwurf und Schneebruch gegeben hat sowie Käfernester, die aus dem Vorjahr bekannt sind. Borkenkäfer besiedeln auch einzelne geschwächte Fichten, allerdings ist die Gefahr einer Massenvermehrung an einzelnen Bäumen geringer als in einem Käfernest aus dem Vorjahr, wo eine ganze Reihe von Brutbäumen stockt. Vorrang haben Bestände mit hohem Fichtenanteil. Je mehr Mischbaumarten den Bestand gemeinsam mit der Fichte bilden, desto kleiner wird die Gefahr einer Kalamität. Bei entsprechender Gefahrenlage sind alle Fichtenbestände einzubeziehen, wegen der Gefährdung durch Kupferstecher auch Jungwüchse. Grundsätzlich sind Borkenkäfer Sekundärschädlinge. Sie besiedeln Bäume, die bereits geschwächt sind (Wipfelbruch, Trockenheit, Alter). Es ist allerdings zu beachten, dass bei Massenvermehrungen die Zahl der Käfer so groß werden kann, dass auch vitale Bäume erfolgreich attackiert werden können. Mehr über die Abwehrmethoden lesen Sie hier.
Eine ausgezeichnete Zusammenfassung über die Borkenkäferbekämpfung liefert das Merkblatt der Landesbetriebe Wald und Holz NRW.
Populationsentwicklung von Borkenkäfern
Da Borkenkäfer fähig sind, sich rasch zu vermehren, stellen sie eine große Gefahr für die Waldwirtschaft dar. Eine gesunde Fichte, die ausreichend mit Wasser versorgt ist, kann den Befall einzelner Borkenkäfer durch ihren Harzfluss in den meisten Fällen erfolgreich abwehren. Steht die Fichte allerdings unter Trockenstreß, vermindert sich der Harzfluss. Der Erstbefall betrifft vor allem geschwächte Fichten, bei einer Massenvermehrung sind Borkenkäfer aber aufgrund ihrer großen Zahl in der Lage, auch gesunde Fichten zu befallen. Lesen Sie hier, wie rasch sich eine Borkenkäferpopulation entwckelt.
Trends in der Borkenkäferbekämpfung
Über die neusten Trends und Entwicklungen wie man Borkenkäfer erfolgreich bekämpft finden Sie hier Infos.
Pflanzenschutzmittel: Fluch oder Segen?
Bisher spielten Insektizide in der mitteleuropäischen Waldwirtschaft kaum eine Rolle. Doch in Zukunft werden heisse und trockene Sommer fast jährlich vorkommen. Daher stellt sich die Frage, ob es zukünftig notwendig ist, die chemische Keule im Wald häufiger zu schwingen.
Verbündete kennen und fördern
Der Waldbesitzer ist aber nicht allein im Kampf gegen Buchdrucker, Kupferstecher und Co. In Ameisenbuntkäfern, Kamelhalsfliegen, Dreizehenspecht und anderen Arten findet er Alliierte.