Der Unimog hat eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten. Doch gerade sein Vielseitigkeit ist auch eine Schwäche. Foto: Mercedes Benz.
1946 baute die Metallwarenfabrik Erhard & Söhne in Schwäbisch Gmünd den ersten „Allzweck“-Traktor. Die Steigerung der landwirtschaftlichen Produktion war das Ziel der Konstrukteure: Man wollte ein land- und forstwirtschaftliches Vielzweckgerät entwickeln, das über eine höhere Geschwindigkeit als die damaligen Traktoren und über eine gewisse Transportfähigkeit verfügte. Das Ergebnis war der Unimog, wobei die Abkürzung für Universal-Motor-Gerät steht. Ursprünglich für die Landwirtschaft gebaut, verlor der Unimog zusehend an Bedeutung, die Verkaufszahlen sanken. Aber auch im Wald kam der Unimog immer seltener zum Einsatz. Eigentlich könnte man annehmen, dass das Multitalent gerade bei derart großen Waldbesitzern reichlich Einsatzmöglichkeiten finden würde. Ausgerechnet die größte Stärke des Unimog wird ihm aber zum Verhängnis. Der Unimog ist ein vielseitig einsetzbares Gerät, das vieles gut kann, aber wenig sehr gut. Er verfügt nicht über die Geländegängigkeit eines Forstschleppers und auch nicht über die Ladekapazität eines Forwarders. Auch die Anschaffungskosten in Höhe von rund 150.000 Euro schrecken so manchen Forstbetrieb ab.
Und ein weiterer Grund spricht gegen die modernen Versionen: Für den Betrieb braucht der Fahrer einen LKW-Führerschein. Der Unimog verfügt über eine Vielfalt von Anwendungsmöglichkeiten für den Forsteinsatz. Um diese tatsächlich ausnutzen zu können, braucht es aber eine größere Waldfläche. Für die meisten bäuerlichen Waldbesitzer kommt daher der Unimog kaum in Betracht, auch weil moderne Forsttraktoren dank ihrer Dreipunktaufhängung viele Anwendungsmöglichkeiten ebenfalls abdecken können.