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TR4P: Borkenkäfermonitoring im digitalen Zeitalter

Borkenkäfermonitoring ist ein Schlüsselelement um Borkenkäfer zu bekämpfen. Die Auswertung klassischer Pheromonfallen ist aber sehr zeitaufwändig. Mit TR4P gibt es nun ein digitales innovatives System, das unter anderem mit dem kwf member award bei der Interforst ausgezeichnet wurde.  

Die große Gefahr, die von Borkenkäfern ausgeht, ist ihre Fähigkeit sich sehr rasch zu vermehren und zu verbreiten. In gefährdeten Wäldern ist daher ein laufendes Monitoring der Population notwendig. Mit TR4P hat Flügel nun ein System vorgestellt, das die Möglichkeiten der Digitalisierung voll ausschöpft.

Die Sensorik des TR4P wertet laufend Umweltdaten aus und prognostiziert daraus wie sich das Flugverhalten der Schadinsekten entwickeln wird. Das Gerät selbst wiederrum reagiert auf die Umweltdaten und passt die Abgabe der Lockstoffe dementsprechend an. Dadurch werden nicht nur vergleichbare Fangzahlen produziert, auch der Lockstoff wird effizienter genutzt und die Wartungsintervalle reduziert. Für den praktischen Einsatz besonders wichtig ist die automatische Zähleinheit, diese dokumentiert die eingefangenen Borkenkäfer. Die gesammelten Daten können dann per Mail, SD-Karte oder Mobilfunknetz an bestehende Systeme angebunden werden.

Das intelligente Design des Zähltrichters verhindert übrigens das Nützlinge wie der Ameisenbuntkäfer eingefangen werden. Die Stromversorgung ist dank Photovoltaik autark und nicht auf externe Stromquellen angewiesen.  

Die automatische Zähleinheit des TR4P erspart viel Arbeit bei der Borkenkäferbekämpfung.

Taugen Pheromonfallen zur Borkenkäferbekämpfung?

Borkenkäfer kommunizieren miteinander über Lockstoffe. Diese dienen unter anderem dazu Artgenossen anzulocken, sobald ein Käfer eine geschwächte Fichte aufgespürt hat. Denn je mehr Individuen einen Baum befallen, desto schwerer tut sich die Fichte mittels Harzproduktion die Borkenkäfer abzuwehren.

Pheromonfallen nützen diese Form der Kommunikation indem Lockstoffe in Fangbehälter platziert werden um Schadinsekten anzulocken. Damit das aber gelingt sind einige Dinge zu beachten. So sollte der Sicherheitsabstand zu gesunden Fichten mindestens eine Baumlänge betragen. Außerdem spielt die Windrichtung eine Rolle, ideal sind die Pheromonfallen positioniert, wenn die Borkenkäfer aktiv zur Falle fliegen und nicht passiv durch den Wind hingetragen werden, da viele Borkenkäfer dann an der Falle vorbeifliegen. Am besten geeignet sind Flugbarrierefallen. Die Anzahl der Fallen hängt davon ab wie groß die Schadensfläche ist und wie groß der Sicherheitsabstand zu gesunden Bäumen ist.  Empfohlen wird eine Fallendichte von 10 bis 20 ha pro ha Schadfläche. Mehr dazu hier.

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