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Allgemein

Risikofaktor Temu

Günstig, aber gefährlich: Die Forstprodukte auf Temu genügen nicht den heimischen Sicherheitsstandards.

Motorsägen unter 100 Euro, Schnittschutzhosen um 20 Euro, Werkzeuge um wenige Euro: die Forstartikel, welche auf Temu angeboten werden sind verlockend. Zumindest was den Preis angeht. Welche Risiken aber mit deren Einsatz verbunden ist übersieht so mancher beim Kauf dieser Billigstprodukte.

Qualität hat nunmal ihren Preis – und gerade bei der gefährlichen Waldarbeit ist es absolut unverzichtbar qualitativ hochwertige UND geprüfte Ausrüstung einzusetzen. Wenn Motorsägen brechen oder Schnittschutzhosen nicht den nötigen Schutz gewährleisten sind das Resultat Schwerverletze und Tote.

Einhellige Expertenmeinung

Befragt man Experten über Forstprodukte von Temu, so erhält man klare Antworten. Klaus Klugmann, forstlicher Branchenreferent im Bereich Prävention bei der SVFLG meint dazu: “Artikel von TEMU sind nicht für die forstliche Praxis geeignet, Die Fakten sprechen für sich, die EU-Kommission verschärft die Regeln, Verbraucherschützer aus mehreren Ländern klagen und die warnenden Worte von Fach- und Berufsorganisationen aus Handwerk und Industrie verdeutlichen die Situation: Die angebotenen Produkte auf TEMU sind „billig” und gehören oftmals vom Markt genommen. Fragwürdige Qualität bei den Ausgangsstoffen und der Herstellung führen zu gefährlichen, mitunter giftigen und schnell verschleißenden Produkten. Die harten und anspruchsvollen Einsatzbedingungen in der Forstwirtschaft haben etwas Besseres verdient. Wer bei TEMU Forstprodukte kauft, kauft zweimal oder schlimmstenfalls gar nicht mehr…“.

Ähnlich sieht das auch das KWF, dass dazu folgende Stellungnahme abgibt:

“TEMU ist ein Direktimporteur aus China, der eine Vielzahl von Produkten auf den europäischen Markt bringt. Diese Produkte, die häufig in verschiedenen Kategorien angeboten werden, sind jedoch in der Regel nicht auf die spezifischen Anforderungen der Forstwirtschaft und Waldarbeit geprüft. Als Organisation, die sich auf Sicherheit, Qualität und Arbeitsstandards in der Waldarbeit konzentriert, möchten wir dringend darauf hinweisen, dass bei der Auswahl von Waldarbeits-Ausrüstung und -Werkzeugen höchste Sorgfalt und eine gründliche Prüfung notwendig sind.

Im Bereich der Waldarbeit, in dem Motorsägen, Schutzausrüstungen und spezialisierte Arbeitsgeräte täglich extremen Bedingungen ausgesetzt sind, sind zertifizierte Sicherheitsstandards unerlässlich. Viele der von TEMU angebotenen Produkte haben möglicherweise nicht die notwendigen Sicherheitszertifikate und Qualitätsprüfungen, die für den sicheren Einsatz in der Forstwirtschaft erforderlich sind. Dies birgt potenzielle Risiken sowohl für die Sicherheit der Arbeiter als auch für die Effizienz der Arbeit.

Unsere Empfehlungen:

  1. Sicherheitszertifikate und Prüfungen: Bevor Produkte aus nicht geprüften Quellen wie TEMU in der Waldarbeit eingesetzt werden, empfehlen wir, sicherzustellen, dass sie über die notwendigen Zertifikate und Prüfungen verfügen, die die Einhaltung der Sicherheitsstandards garantieren und zum Teil gesetzlich vorgeschrieben sind.
  2. Gebrauchswertuntersuchungen des KWF: Das KWF (Kuratorium für Waldarbeit und Forsttechnik) führt Gebrauchswertuntersuchungen durch, um sicherzustellen, dass Produkte die praktischen Anforderungen der Waldarbeit erfüllen und unter den realen Bedingungen des Einsatzes zuverlässig und sicher sind. Produkte, die zusätzlich erfolgreich eine Gebrauchswertuntersuchung des KWF durchlaufen haben, bieten eine höhere Sicherheit und Gewährleistung für den praktischen Einsatz in der Waldarbeit.
  3. Risikoabschätzung und Vorsicht: Bei der Auswahl von TEMU-Produkten oder anderen nicht geprüften Direktimporten sollte stets das Risiko in Bezug auf Sicherheit, Haltbarkeit und Zuverlässigkeit sorgfältig abgewogen werden und dabei die Verantwortung der Arbeitgeber mit in die Beschaffung integriert werden.

Fazit: Die Sicherheit der Waldarbeiter und die Qualität der eingesetzten Ausrüstungen sollten immer an erster Stelle stehen. Daher empfehlen wir, nicht geprüfte Produkte, insbesondere solche aus nicht regulierten Quellen wie TEMU, mit Vorsicht zu betrachten und auf geprüfte, zertifizierte Alternativen zurückzugreifen.”

Und auch in der forstlichen Praxis werden TEMU-Produkte kritisch gesehen. Dazu meint Sebastian Großmann, Leiter Team Arbeitssicheheit von den Bayerischen Staatsforsten: “Wir raten dringend davon ab, nicht geprüfte Arbeitsmittel einzusetzen. Die Bayerischen Staatsforsten nutzen in der Regel nur KWF-Profi bzw. FPA-anerkannte (= Forsttechnischer Prüfausschuss) Arbeitsmittel und Arbeitskleidung. Auch die von uns eingesetzten Unternehmer sollen FPA-anerkannte Arbeitsmittel verwenden, das wird vertraglich festgehalten.”

Bleibt zu hoffen, dass sich diese Meinungen bei Waldbesitzern und Forstleuten durchsetzen.

Der Einsatz von Billigstprodukten kann zu schwersten Verletzungen und bleibenden Schäden führen.

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