Laut einer Schweizer Studie wird die Buchdruckerdichte deutlich reduziert wenn die Rinde geritzt wird. Als Alternative zur völligen Entrindung wird die Rinde mit einer Motorsäge oder einem Streifgerät geschlitzt.
Schon über 5 Jahre ist die Studie alt, bisher hat sich überraschenderweise ihre Aussage aber in der forstlichen Praxis wenig verbreitet, dabei sind die Ergebnisse sensationell. Die Ergebnisse einer 2016 erschienenen Studie in der Schweiz zeigt, dass die Buchdruckerdichte deutlich reduziert wird, wenn die Rinde geritzt wird. Besonders wichtig scheint dabei zu sein, dass das Phloem (wichtig für den Stofftransport) ausreichend tief durchtrennt wird. Rindenschlitzen reduziert die Buchdruckeranzahl ebenso wie eine Komplettentrindung auf zirka 10% gegenüber den unbehandelten Stämmen. Zudem werden entrindete und geschlitzte Stämme fast nicht mehr vom Buchdrucker angeflogen wurden. Die Reduktion der ausgeschlüpften Buchdrucker wird also in erster Linie nicht durch eine Zerstörung des Brutraumes verursacht, sondern vielmehr dadurch, dass entrindete und geschlitzte Stämme nicht mehr in das “Suchschema” des Borkenkäfers fallen.
Parallel zur Reduktion der Buchdrucker blieb die Artenzahl unter den anderen Totholzbewohnern weitgehend erhalten. Auch auf die Artenzahl der gefährdeten Totholzkäfer hatte Rindenstreifen keinen negativen Effekt. So wird zwar den Borkenkäfern der Brutraum entzogen, gleichzeitig können sich aber die Gegenspieler des Borkenkäfers weiterentwickeln, während sie bei einer vollkommenen Entrindung absterben. Dass diese Entwicklung wegweisend in der Bekämpfung des Borkenkäfers ist, zeige sich auch darin, dass die Bayerischen Staatsforsten die Methode des Schlitzens im Jahr 2017 in ihre Richtlinien mit aufgenommen hat.