Die Douglasie wird häufig als Ersatzbaumart für die Fichte genannt. Ihre Toleranz gegenüber Trockenheit wird aber überschätzt.
Im Bundesstaat Washington wird die Ernte von Douglasien-Saatgut nach Regelungen des OECD-Schemas durchgeführt. Wenn man sich die drei wichtigsten Samengebiete bezüglich ihrer Klimaverhältnisse näher ansieht, wird schnell klar, dass in diesen Regionen lange Trockenperioden unüblich sind.
Samenzone | Niederschlag | Temperatur |
Darrington | bis 2.000 mm jährlich (davon 450 mm im Sommer), hohe Feuchtigkeit | Minimum bis -24 °C, moderate Sommertemperaturen |
Randle | trockene Sommer (300 bis 350 mm) und nasse Winter (1.200 bis 1.600 mm, meist als Schnee) | gemäßigte Sommer- und Wintertemperaturen, jährliches Mittel bei 10 °C |
Ashford oder Ashford/Elbe | 1.100 bis 1.500 mm jährlich, davon ca. drei Viertel im Winter | Jahresmittel um 10 °C |
Samengebiete der Douglasie und ihre klimatischen Verhältnisse.
Auch ist aus verschiedensten Anbaugebieten in Mitteleuropa bekannt, das Aufforstungen der Douglasie hohe Ausfälle verzeichnen. Vor allem wurde das Vertrocknen der Pflanzen Mitte/ Ende Mai festgestellt. Dies deutet darauf hin, dass trockene Witterung Anfang Mai eine wesentliche Schadensursache ist.
Standortansprüche der Douglasie
Da die Douglasie ihre Spaltöffnungen sehr früh öffnet, ist sie speziell gegen Frosttrocknis anfällig. An den Nährstoffhaushalt stellt sie wenig Ansprüche. Höhere Ansprüche stellt die Douglasie an die Bodentextur, bevorzugt werden tiefgründige, leichte bis mittelschwere Böden (Bodenart: Sand bis Lehm). Begrenzend wirken Dichtlagerung und schwere Böden aufgrund der möglichen Staunässe (Absterben der Feinwurzeln). Auf flachgründigen und trockenen Böden zeigt die Douglasie schwächeres Wachstum, optimal sind mäßig frische bis frische Standorte.
Kein Spezialist für Trockenheit
Sowohl Herkunft als auch Standortsansprüche weisen darauf hin, das die Douglasie keine Baumart ist, die auf trockenen Standorten bzw. für Trockenperioden angepasst ist. Zwar ist sie etwas resistenter gegenüber Trockenheit als die Fichte. Deshalb ist sie aber in Tieflagen, die durch den Klimawandel zukünftig längere Trockenperioden erfahren werden, keine ideale Ersatzbaumart für die Fichte. Ein großes Problem ist auch ihre Empfindlichkeit gegenüber dem Spätfrost: Klimatologen gehen davon aus das trotz höhere Sommertemperaturen es in weiten Teilen Mitteleuropas weiterhin Spätfrost geben wird.
Was kann man pflanzen?
Glücklicherweise gibt es aber eine Reihe von heimischen Baumarten, die gut bis sehr gut mit trockenen Verhältnissen zurechtkommen, wie anhand der unten angeführten Tabelle ersichtlich wird. Waldbesitzern, die für trockengefährdeten Tieflagen ihre Baumartenwahl treffen müssen, dient dies als grobe Orientierungshilfe.
Douglasie: Ja oder nein?
Auf ihren optimalen Standorten ist die Douglasie zweifellos eine wüchsige und daher vor allem aus Sicht der Holzproduktion interessante Mischbaumart. Diverse Schädlinge (Hallimasch, Douglasiengallmücke, Rüsselkäfer) verbieten aber den großflächigen Anbau von Monokulturen. Als generelle Ersatzbaumart für die Fichte kann die Douglasie nicht eingestuft werden.
Weiterführende Links:
https://www.forestbook.info/news/klimawandel-helfen-kuerzere-umtriebszeiten/