Wie man Schneebruchflächen richtig aufarbeitet lesen Sie hier.
Es klingt kurios doch die warmen Herbsttage sind dafür verantwortlich dass die Schneebruchgefahr in diesem Jahr besonders hoch bewertet werden muss. Denn war bisher Schneebruch vornehmlich im Nadelholz ein Thema sind diese Saison auch Laubbäume besonders gefährdet und zwar deshalb weil viele Laubbäume ihre Blätter noch nicht komplett abgeworfen haben. Während sich zwischen 1961 und 1990 die Laubbäume durchschnittlich am 9. Oktober begonnen haben zu verfärben, hat der Farbwechsel heuer erst am 25. Oktober eingesetzt. Je mehr Blattwerk noch vorhanden ist umso mehr Nassschnee kann in den Kronen hängen bleiben und sie schliesslich überlasten und zum Schneebruch führen. Laut Klimaforschern wird das kein einmaliges Ereignis sein, der Blattabwurf wird zunehmend später einsetzen und somit das Risiko von Schneebruchschäden durch frühen Nassschnee steigen.
Vorsicht und Organisation sind entscheidend
Gerade bei der Schadholzaufarbeitung ist höchste Vorsicht geboten. Persönliche Schutzausrüstung und einwandfrei gewartetes Werkzeug sind unverzichtbar.Darüber hinaus gilt die Devise, zuerst die Situation zu beurteilen und den gesamten Bestand zu begehen (soweit es möglich ist ohne sich zu gefährden) und dann die Aufarbeitung zu planen.
- Als erstes sind Forststraßen und Rückewege freizuschneiden. Auch die Holzlagerplätze sind vom Schnee zu befreien.
- Nicht jeder gebrochene Baum muss aufgearbeitet werden: ist mehr als die Hälfte der ursprünglichen Krone noch vorhanden, so kann der Baum im Bestand gelassen werden, die Krone wird wieder erholen. Eine lebensfähige Krone sollte aber mindestens 3 m Länge haben.
- Zur Bekämpfung des Kupferstechers sind gebrochen Fichten- und Kieferkronen aus dem Wald zu bringen oder zu häckseln. Äste und Kronenteile von Laubholz können hingegen im Wald verbleiben.
- Die Priorität liegt vor allem bei der Entfernung der gebrochenen Kronen. Danach erst sind gebrochene, nicht mehr lebensfähige Bäume zu fällen.
- Prinzipiell sollte aufgrund des hohen Unfallrisikos Harvester oder Traktoren mit angebautem Harvesteraggregat die Aufarbeitung überlassen werden. Verspannte Stämme sind mit einer Seilwinde zu entzerren. Nach der Aufarbeitung sollen nicht nur die beschädigten Kronen und Bäume entfernt werden, der Bestand soll so aufgeräumt sein das durch angebrochene Bäume und Äste keine Gefahr mehr bei der Waldarbeit droht.
Hilfreich für die Aufarbeitung ist auch dieses Merkblatt des BFW.
Weiterführende Links:
Auszeigen leicht gemacht
Schnee
Weniger Risiko durch kürzere Umtriebszeiten?
Pflege von Mischbeständen