Im September konzentrieren sich die Arbeiten auf den Kulturschutz, die vorbereitenden Arbeiten auf die Herbstpflanzung sowie die Winterschlägerung. Foto: @femalelumberjack.
Mit Anfang September sollten vorhandene Kulturen auf Mäuseverbiss kontrolliert werden. Gibt es tatsächlich Probleme mit den kleinen Nagern so sind Ansitzwarten für Greifvögel in Kulturnähe eine Möglichkeit. Ebenso hilfreich ist es sich mit der lokalen Jägerschaft abzusprechen, das Fuchs und Marder in der Umgebung der Kultur geschont werden. Ist eine Herbstpflanzung geplant, so müssen vorbereitenden Arbeiten spätestens mit Anfang September abgeschlossen sein, insbesondere die Bodenbearbeitung, sofern nötig. Das Pflanzenmaterial sollte ebenfalls schon beim Forstgarten geordert sein, damit es dann unmittelbar vor der Aufforstung abholbereit zur Verfügung steht. Einmal mehr ist darauf hinzuweisen sich angesichts der derzeit massiven Probleme mit der Fichte die Baumartenwahl gut zu überlegen und standortstaugliche Baumarten für die Begründung zu wählen. Bei Unsicherheiten zur Baumartenwahl helfen sowohl Landwirtschaftskammern als auch diverse Ratgeber. In trockenen und heißen Sommern ist auch im September immer noch nach Borkenkäferbefall in gefährdeten Beständen Ausschau zu halten, da bei günstigen Entwicklungsbedingungen mit einer dritten Generation der Schädlinge zu rechnen ist. Abseits von allfälligen Hieben zur Borkenkäferbekämpfung können auch schon die Pflegeeingriffe und die Holzernte für die Wintermonate geplant werden. Im Laubholz sollte die Auszeige allerdings vor Sommerbeginn schon im Juni erfolgen: in heißen Sommern werfen viele Laubbäume verfrüht ihre Blätter bedingt durch die Hitze ab, bei einer darauffolgenden Auszeige im September wird dann die Vitalität falsch beurteilt. Früh abgeworfene Blätter sind eine Anpassung an die Trockenheit, in solchen Jahren ist der Holzzuwachs geringer, der Baum erleidet aber keinen bleibenden Schaden. Durch die Auszeige sollen dann auch die notwendigen Entscheidungen für die Einsatzplanung der Holzernte getroffen werden, wie die Holzmenge die anfällt, das Ausmaß der Arbeiten, ob in Eigenregie gearbeitet wird oder eine (teilweise) Vergabe an einen Lohnunternehmer notwendig ist, sowie der Zustand von Forststraßen, Rückegassen und Holzlagerplätzen. Für diesen Winter sollten aber die Schlägerungsarbeiten im Nadelholz auf das Folgejahr verschoben werden, sofern nicht unbedingt notwendig. Aufgrund der massiven Borkenkäferprobleme in ganz Mitteleuropa, insbesondere in Süddeutschland, Tschechien und Österreich ist der Holzpreis derzeit beim Nadelholz am Boden. Sowohl die Fichte als auch die Kiefer sind nur mit Schwierigkeiten zu vermarkten, dasselbe gilt für die Tanne, bei der es zwar keine gravierenden Forstschutzprobleme gibt, sie aber häufig mit der Fichte gemeinsam vermarktet wird. Einzig die Lärche kann problemlos vermarktet werden. Beim Laubholz gibt es zwar regionale Probleme bei der Buche aufgrund einer monatelangen Dürre in Thüringen, diese haben aber auf den überregionalen Holzmarkt noch keine negativen Einflüsse.