In Göttingen tagten die forstlichen Versuchsanstalten über die Kohlenstoffibindung in Waldökosystmen und den aktuellen Wissensstand.
Die Tagung fokussiert sich auf den derzeitigen Wissensstand hinsichtlich der Kohlenstoffdynamik in den Kompartimenten lebende Biomasse, Totholz, Boden und Holzprodukte europäischer Waldökosysteme und der entsprechenden Einflussfaktoren. Dazu zählen insbesondere der klimatische Wandel, Stoffeinträge, die Art der Bewirtschaftungsform sowie die Art und Weise der Holzverwendung. Neben neuen Erkenntnissen sind auch innovative Methoden und Ansätze zur Messung und Modellierung des Kohlenstoffkreislaufs von Wäldern von Interesse. Ferner sollen Zielkonflikte, Grenzen und Möglichkeiten des Klimaschutzes durch Waldökosysteme und die Forst- und Holzwirtschaft beleuchtet werden.

Klimaretter Wald
Wälder und die Verwendung des nachwachsenden Rohstoffs Holz spielen eine wichtige Rolle im Klimaschutz. Die nachhaltige Forstwirtschaft ist derzeit eine der wenigen Landnutzungsarten, bei der mehr Kohlendioxid (CO2) gebunden werden kann, als freigesetzt wird. Gleichzeitig sind die Wälder von den Folgen des Klimawandels selbst stark betroffen, was sich in erhöhten Risiken und Waldschäden ausdrückt. In dieser Situation gilt es, das Potenzial von Wäldern und nachhaltiger Forstwirtschaft zur Kohlenstoffspeicherung so gut wie möglich zu sichern, im besten Fall sogar weiter auszubauen. Unstrittig dient diesem Ziel eine möglichst kontinuierliche Waldbedeckung mit gesunden, widerstandsfähigen Beständen. Die dafür notwendige Verbesserung der Resilienz und Anpassungsfähigkeit unserer Wälder erfordert angesichts von Ausmaß und Geschwindigkeit des fortschreitenden Klimawandels auch aktive Unterstützung. Weiteren Forschungsbedarf gibt es zu den komplexen Wirkungen von Art und Intensität der Waldbehandlung auf die Bindung von CO2.
Abstractband zur Tagung „Kohlenstoffbindung in Waldökosystemen und Holzprodukten
