Lagerung

Der Holzlagerung muss Aufmerksamkeit geschenkt werden um eine Entwertung des Holzes zu verhindern und um die Vermarktung zu erleichtern.

Die Holzernte ist beendet, und mit Stolz blickt der Waldbesitzer auf die gefällten Stämme. Aber ganz ist die Arbeit noch nicht abgeschlossen: Auch der Holzlagerung muss man noch Aufmerksamkeit schenken. Durch die korrekte Holzlagerung sorgt der Waldbesitzer für Arbeitssicherheit, einen effizienten Abtransport und vermeidet eine Entwertung des Holzes.

Mit dem richtigen Verfahren kann der Wert des Holzes erhalten und ein besserer Holzpreis erzielt werden. Vor allem bei außerplanmäßigen Nutzungen, die durch Schadereignisse notwendig werden, ist die Polterung wichtig. Denn Windwürfe und andere Kalamitäten zwingen den Waldbesitzer, erhebliche Mengen Holz sofort zu ernten, deren Absatz unsicher sein kann. Deshalb gilt es, die Zeit bis zum Verkauf so zu überbrücken, dass die Holzqualität nicht darunter leidet. Das betrifft besonders die Farbe und Festigkeit des Holzes. Im Kalamitätsfall soll das Holzlager auch dazu dienen, einerseits den lokalen Holzmarkt zu entlasten. Anderseits gibt das Holzlager dem Waldbesitzer die Möglichkeit, einen möglichen Preisverfall am Holzmarkt abzuwarten und erst dann das Holz zu verkaufen, wenn die Preise wieder ein attraktives Niveau erreicht haben.

Mit der Aufarbeitung des Holzes beginnt dessen Alterungsprozess. Dieser besteht zunächst im Feuchtigkeitsverlust des Holzes. Mit sinkender Holzfeuchte wird das Holz anfällig für Schädlinge wie Insekten sowie verschiedene Pilze. Diese verursachen zunächst Verfärbungen, später auch mechanische Schäden am Holz. Im schlimmsten Fall – bei unsachgemäßer Lagerung über längere Zeiträume – können Insekten und Pilze das Holz so schwer schädigen, das es zu einer vollständigen Entwertung kommt.

Mit oder ohne Rinde?

Poltern in Rinde ist ein weit verbreitet und günstig: Für kurze Zeit kann so das Holz aller Baumarten gelagert werden. Die hohe Holzfeuchte soll möglichst erhalten bleiben, dies gelingt durch die richtige Polterung. Für wintergeschlagenes Nadel- und Buchenholz ist eine Lagerung in Rinde nur über eine Vegetationsperiode sinnvoll. Über diesen Zeitraum hinaus führen Insekten- und Pilzbefall zu hohen Quali­tätsverlusten. In Rinde gelagertes Holz sollte im Sommer in jedem Fall zügig abgefahren werden. Wenn mit einer längeren Lagerdau­er zu rechnen ist, empfiehlt es sich, das Holz entweder zu entrin­den oder ins Nasslager zu bringen.

Beim Poltern in Rinde ist zu beachten:

  • Schattige und windgeschützte Lagen als Lagerplatz nutzen
  • Einseitig bündig, um den Abtransport zu erleichtern
  • Auf Unterlagen poltern, z. B. zwei querliegende Stämme, um Verschmutzungen zu vermeiden
  • Nicht auf der Fahrbahn, im Graben oder im Bestand poltern
  • Keine stehenden Bäume als Stützen verwenden
  • Gegen Abrollen sichern, max. 4 m hoch
  • Stämme höchstens 7 m von der Wegmitte entfernt lagern

Beim Poltern ohne Rinde muss das Holz nach der Entrindung rasch trocknen. Durch luftige Lagerung wird den Stämmen so viel Wasser entzo­gen, dass holzzerstörende Pilze keine geeigneten Lebensbedin­gungen mehr vorfinden. Aber Vorsicht: Wird das Holz zu rasch und zu stark getrocknet, kann es zu einer Rissbildung kommen. Poltern ohne Rinde ist nur für Nadelholz geeignet. Zwischen Aufarbeitung, Entrindung und Polterung darf nur kurze Zeit ver­streichen, damit der Trocknungsprozess rasch einsetzen kann. Poltern ohne Rinde macht wirtschaftlich nur Sinn bei gesunden und starken Stämmen. Auch ist vor der Entrindung mit dem Holzabnehmer zu sprechen: Für viele holzverarbeitende Betriebe ist die Rinde heutzutage ein wertvoller Rohstoff, der unter anderem für die Holztrocknung verheizt wird. Die Bedeutung des Polterns ohne Rinde ist in den letzten Jahren stark zurückgegangen, da kaum noch mobile Entrindungsmaschinen verfügbar sind. Allerdings entwickeln einige Harvesterhersteller derzeit Harvesterköpfe, die auch in der Lage sind, zu entrinden.

Damit das Holz gut trocknen kann, wird es lagenweise gepoltert. Dabei werden die Stämme so übereinander gelagert, dass jede Lage quer zur unteren liegt. Haufenpolter sind bei längerer Lagerdauer wegen schlechter Durchlüftung nicht zu empfehlen. Diese eignen sich nur an wind- und sonnenexponier­ten Orten, da Lagenpolter hier eventuell zu rasch austrocknen und sich verstärkt Risse bilden. Erfahrungen aus der Praxis zeigen, dass entrindetes Fichten­stammholz aus Winterfällung nach mehrmonatiger Lagerung an der Waldstraße im Wesentlichen trocken ist. Rotstreifigkeit, Bläue und andere Verfärbungen zeigen sich, wenn überhaupt, nur bis in geringe Tiefen.

Wird das Holz nicht ordentlich gepoltet verzögert sich der Abtransport.

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