Worauf achten beim Krananängerkauf?
Vor der Anschaffung eines Rückeanhängers sollte gut überlegt werden, was wirklich benötigt wird. Je besser die Ausstattung ist, desto höher steigt der Preis. Zubehör und Funktionen, die jedoch nicht benötigt werden, erhöhen den Kaufpreis aber unnötig. Es folgen die wichtigsten ausschlaggebenden Kriterien für die Anschaffung.
Ladevolumen und Gewichtsverteilung: Diese hat sich am Traktor zu orientieren, der für den Betrieb zur Verfügung steht. Wie bereits erwähnt sind pro Tonne Nutzlast des Krananhängers 10 PS Motorleistung des Traktors notwendig. Abhängig ist das Ladevolumen vom Eigengewicht des Anhängers inklusive Kran sowie dem Aufbau von Rungenkorb und Stirnwand. Wird zu langes Holz transportiert, kann es dazu kommen, dass sich das Fahrzeuggespann nicht mehr vernünftig lenken lässt. Einige Hersteller bieten daher die Möglichkeit an, die Gewichtsverteilung der Maschinen durch verschiebbare Elemente wie Achsschemel, die Stirnwand oder die Rungenstöcke zu ändern. Bei der Wahl des Ladevolumens ist die durchschnittliche Bringungs- bzw. Frachtdistanz entscheidend. Hat der Landwirt weitere Wege zurückzulegen, sollte auf eine passende Ladekapazität geachtet werden.
Wendigkeit: Das Heck muss gut einsehbar sein im Falle des Rückwärtsfahrens. Durch eine Lenkdeichsel oder Lenkachse kann die Maschine auch mit geringen Lenkmanövern durch enge Rückegassen bewegt werden. Für Straßenfahren ist eine selbsteinfallende Arretierungsvorrichtung hilfreich.
Bremsen: Bei den Bremsen soll nicht gespart werden, angesichts der erheblichen Lasten, die mit dem Krananhänger transportiert werden. Als Mindestausstattung gilt eine hydraulische oder pneumatische Bremse, die an allen Rädern angebracht ist und gemeinsam mit der Traktorbremse wirkt. Bei Anhängern mit mehr als 8 t Gesamtgewicht und 25 km/h Zulassung müssen alle Räder des Wagens mit der Betriebsbremse des Zugfahrzeuges mitbremsen. Darüber hinaus ist eine rein mechanisch wirkende Feststellbremse erforderlich. Andernfalls darf der Anhänger nur mit 10 km/h gefahren werden. Bei einer Geschwindigkeit von 20 km/h droht der Führerscheinentzug! Alle Teile der Bremsanlage sollten für den rauen Forsteinsatz gut geschützt verbaut sein.
Stirnwand: Bei Fahrten auf öffentlichen Straßen darf das Holz nicht über die Stirnwand rausragen. Eine stabile und hohe Stirnwand sollte daher zur Ausstattung gehören. Ohne Stirnwand müssen die Stämme vor dem Transport per Zurrmittel fixiert werden, was einen erheblichen Mehraufwand bedeutet.
Antrieb: Das Einsatzgebiet ist entscheidend dafür, ob ein Antrieb benötigt wird oder nicht. Für den forstlichen Einsatz kann gesagt werden, dass ein Antrieb für eine reibungslose und effektive Arbeit praktisch unverzichtbar ist. Ohne Radantrieb am Anhänger muss der gesteigerte Kraftbedarf vom Zugfahrzeug aufgebracht werden. Das führt zu unverhältnismäßigen Bodenschäden durch die Räder der Zugmaschine bei geringerer Rückeleistung. Von den Herstellern werden Radnabenantrieb (mittels Ölmotor) oder Zapfwellenbetrieb angeboten. Der Antrieb sollte sich stufenlos steuern lassen und über eine Trommel- oder Scheibenbremse verfügen. Bedeutend ist das Vorhandensein einer entsprechenden Ölversorgung.
Kransteuerung: Eine EHC-Steuerung hat den Vorteil, dass der Landwirt nicht ständig zwischen Traktorkabine und Krananhänger wechseln muss. Bedient wird die EHC-Steuerung per Joysticks an den Armlehnen. Kommt die EHC-Steuerung nicht in Frage, so soll der Kranführerstand gut erreichbar sein und idealerweise über eine Gesäßstütze verfügen.
Kranreichweite: Eine Reichweite von 7 bis 8 m ist erforderlich. Die Krandimension sollte gut auf die Anhängernutzlast abgestimmt sein. Hohe Hubkraft bedeutet auch ein hohes Krangewicht, wodurch wiederum die Nutzlast und somit die zu transportierende Holzmenge sinkt. Aber auch die Dimensionen der Stämme im Wald sind ausschlaggebend. Dabei sind vor allem die Waldflächen ausschlaggebend, in denen in den nächsten 5 bis 10 Jahren auch Holz genutzt werden soll.