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FAQ für Waldbesitzer

Forsttraktor

Die Holzernte kann an Profis übergeben werden.

Muss ich meinen Wald bewirtschaften?

Nein, müssen Sie nicht. Es gibt nur eine Aufsichtspflicht, dass eventuelle Schädlinge aus ihrem Wald sich nicht verbreiten und auf benachbarte Grundstücke übergreifen. Besitzen Sie eine Waldfläche auf der gerade ein Kahlschlag durchgeführt wurde, so müssen Sie diese aufforsten, sofern keine natürliche Wiederbewaldung gelingt. Abgesehen davon bleibt es ihnen überlassen, ob Sie ihre Bäume wachsen lassen oder irgendwann ernten.

Wie schneidet man einen Baum um?

Das Fällen von Bäumen ist eine gefährliche Aufgabe. Um schwere Unfälle zu vermeiden sollten Sie zuerst einen Motorsägenkurs an einer der forstlichen Ausbildungsstätten absolviert haben.

Welche Baumart ist die beste?

Die beste Baumart ist jene, die dem jeweiligen Standort und der natürlichen Waldgesellschaft entspricht. Das kann im Hochgebirge durchaus die Fichte sein, in den Tieflagen Buche oder Eiche.

Welche Baumart am besten ist hängt vom Standort ab. Foto: BMNT/Haiden

 Bin ich ein Kleinwaldbesitzer und was bedeutet das?

Der Begriff Kleinwald stammt aus der Forstpolitik und umfasst alle Waldbesitzer, die weniger als 200 ha Wald besitzen, im Gegensatz zu den Großbetrieben. Aufgrund der unterschiedlichen Bewirtschaftungsvorrausetzungen (Fläche, Bedarf an Maschinen und Personal, Verwaltungsaufwand) wird diese Unterscheidung zwischen Klein- und Großwald getroffen, ähnlich wie Einzel- und Großhandel.

 Wie oft muss ich Bäume fällen?

Besteht keine Bedrohung durch Borkenkäfer gibt es keine Pflicht Bäume zu fällen. Aus waldbaulicher Sicht sollte jedoch ein Bestand regelmäßig gepflegt werden, damit qualitativ hochwertiges Holz produziert werden kann. Das ist etwa alle 4 – 5 Jahre notwendig.

 Was kann ich tun gegen den Borkenkäfer?

Gefährdete Fichtenbestände müssen ab Anfang April auf die typischen Kennzeichen eines Befalls beobachtet werden. Werden Bohrlöcher in einzelnen Fichten gefunden, so sind diese zu fällen und schnell aus dem Wald abzutransportieren, damit sich die Käfer nicht weiterverbreiten können. Die größte Gefahr von Borkenkäfern liegt daran, dass sie sich sehr schnell vermehren können.

 Muss ich jedes Jahr im Frühjahr pflanzen?

Nein. Ob überhaupt gepflanzt werden muss, hängt vom jeweiligen Bestand ab. Auf Flächen, auf denen die Waldverjüngung eingeleitet werden muss, ist zu prüfen ob nicht mittels Naturverjüngung oder Saat verjüngt werden kann.

Muss ich wegen dem Borkenkäfer alle Fichten in meinem Wald umschneiden?

Die Gefahr einer Borkenkäferkalamität hängt von der Seehöhe, der Witterung über die Sommermonate (je trockener desto besser können sich die Käfer vermehren) und vom Fichtenanteil ab. Liegt der Fichtenanteil unter 30 % sinkt die Gefahr einer Borkenkäferkalamität stark ab.

 Ich habe nur einige ha Wald. Gilt das Forstgesetz auch für mich mit sowenig Waldbesitz?

Das Forstgesetz gilt für alle Grundstücksflächen, auf die der Begriff Wald zutrifft, unabhängig von der gesamten Besitzgröße. Das heißt also auch für Kleinwaldbesitzer mit nur einem Hektar Wald oder weniger gilt das Forstgesetz.

 Welche Forstmaschinen benötige ich?

Als Waldbesitzer eines kleinen Waldstücks lohnt sich kaum die Anschaffung einer eigenen Forstmaschine. Es gibt allerdings Forstmaschinenmodelle für die sogenannte small-scale Foresty, die auf die Bedürfnisse von kleinen Waldbesitzern angepasst sind. Für die Fällung selbst reicht aber eine Motorsäge samt Werkzeugen sowie die persönliche Schutzausrüstung.

Die wichtigste Forstmaschine ist die Motorsäge – unabhängig von der Größe des Waldbesitzes.

Wer darf meinen Wald betreten?

Waldgrundstücke stehen wie andere Grundstücke auch im Besitz eines Eigentümers, dennoch dürfen sich zu Erholungszwecken alle Menschen dort aufhalten. Im Wald darf man wandern, spielen, laufen, sich erholen, Landschaft und Natur genießen. Natürlich müssen die Waldbesucher gewisse “Spielregeln” einhalten, die auch im Forstgesetz verankert sind. So ist es nur mit Erlaubnis des Waldbesitzers möglich eine Forststraße mittels Kraftfahrzeugs zu befahren, dieses Verbot gilt in Österreich auch für Radfahrer und Reiter. Hintergrund ist der, dass Forststraßen vornehmlich dem Holztransport dienen und durch das Verbot Unfälle vermieden werden sollen. Auch das Sammeln von Pilzen, Beeren und anderen „Waldfrüchten“ wie Misteln oder Anzündholz ist ohne die Erlaubnis des Waldbesitzers verboten.

Was bedeutet der Klimawandel für meinen Wald?

Es ist davon auszugehen, dass trockenere Sommer häufiger auftreten. Die beste Antwort auf die Fragen des Klimawandels ist die Begründung von Mischbeständen aus standortsgerechten Baumarten. Für Waldbesitzer, die Fichtenbestände in Tieflagen besitzen bedeutet es das so schnell wie möglich mit dem Waldumbau begonnen werden muss.

Wie alt werden Bäume?

Bäume sind sehr langlebig, allerdings varieren die maximalen Baumalter auch stark innerhalb der verschiedenen Baumarten. Nur 100 Jahre alt werden Salweide, Birke, Eberesche, Traubenkirsche, Hainbuche und Silberpappel. Bis zu 300 Jahren können Spitzahorn und Schwarzerle werden, bis zu 500 Jahren Lärche, Buche, Zirbe, Bergahorn und Linde. Mit über 500 Jahren am langlebigsten sind Fichte, Tanne, Kiefer und Stiel- und Traubeneiche.

Wie hoch werden Bäume?

Anbei eine Übersicht bekannter Maximalhöhen heimischer Baumarten:

Über 50 m: Fichte, Tanne, Douglasie.

Über 40 m: Lärche, Buche, Kiefer, Pappel, Eiche, Esche, Linde, Ahorn

Bis 30 m: Birke, Hainbuche, Schwarzerle, Mehlbeere, Flaumeiche, Feldahorn

Wieviel Holz produziert ein Baum pro Jahr?

Die Werte beziehen sich auf Maximalwerte von Reinbestände in fm pro Jahr:

Fichte: 15

Tanne: 20

Kiefer: 13

Eiche: 7

Buche: 9

Ahorn: 10

Pappel: 16