Die Intensität ist entscheidend für die Schadensgröße
Waldbrandarten unterscheiden sich dadurch, wie sie entstehen und was sie auszeichnet. Man unterscheidet Boden- und Vollfeuer, Moor- und Stammbrände. Es brennt in der Regel ein ca. 20–50 cm langer Streifen am vordersten Rand der Brandfläche, der als Feuersaum bezeichnet wird. Nur bei einer großen Reisigauflage kann sich dieser Saum auf eine Breite von 1–2 m ausdehnen. Hinter dem Feuersaum brennen oder schwelen einzelne Holzstücke, Stöcke oder Humuspolster. Das Betreten einer solchen Fläche ist aber durchaus möglich. Ein Feuer kann sich innerhalb einer Stunde 200–1200 m ( gelegentlich bis 2000 m ) weit ausbreiten. Daher ist es für eine erfolgreiche Bekämpfung von Waldbränden auch entscheidend, möglichst rasch mit den Löscharbeiten zu beginnen.
Der Bodenbrand
betrifft bodennahe Vegetation und abgestorbenes Material. Das Feuer läuft im Anfangsstadium nach allen Seiten und verstärkt sich dann in Richtung der höchsten Sauerstoffzufuhr. Der Rauch ist aufgrund der Beschaffenheit des brennbaren Materials hellgrau gefärbt. Dies ist für Beobachtende ein deutliches Zeichen, dass es sich um einen Bodenbrand handelt. Waldbrandstatistiken belegen, dass 75 % der Waldbrände in Deutschland Bodenfeuer bleiben und sich nicht zu Vollfeuern ausweiten. Charakteristika : Der Feuersaum ist maximal 1–2 m breit, die Flammenhöhe beträgt höchstens 2 m, die Ausbreitungs- bzw. Laufgeschwindigkeit beträgt im Durchschnitt 500 m/h und maximal 1200 m/h Vollfeuer Sie entstehen immer aus Bodenbränden, wenn das Feuer über Totholz, trockene Borke oder tief hängende Äste den oberen Bereich der Bäume erreicht. Im Kronenbereich ist durch geringe Verqualmung noch viel Sauerstoff vorhanden. So wird das Feuer genährt, und die Ausbreitung zum Vollfeuer geschieht rasend schnell. Der Rauch eines Vollbrandes ist aufgrund von dicht benadeltem oder belaubtem und grünem Brennmaterial dunkelgrau bis schwarz.
Ein Vollfeuer
verbraucht viel Sauerstoff, was zu einem starken Luftzug im bodennahen Bereich führt. Dieser «selbstgemachte» Wind sorgt dafür, dass sich das Feuer rasch zu allen Seiten ausbreitet. Wegen der starken Verqualmung ist die eigentliche Feuerfront nur schwer zu lokalisieren. Charakteristika : Bis zu mehrere Meter breiter Feuersaum, Flammenlänge abhängig von Thermik, Hanglage und Baumbestand bis zu 50 m, Laufgeschwindigkeit 1800 m/h, meist jedoch nur um die 500 m/h. Großbrände verbreiten sich sehr langsam mit 100 m/h, bei Windgeschwindigkeiten über 10 m / s kann das Wipfelfeuer dem Bodenfeuer des Vollbrandes um bis zu 50 m im Wind vorauseilen. Durch diese Flugfeuer können neue eigene Brandherde und Feuer entstehen.
Moorbrände
kommen relativ selten und meist nur bei lang anhaltender Dürre vor. Den Saum eines Moorbrands zu orten ist schwierig, da der Brand sich meist im Unterboden des Moores abspielt und der Rauch selten in einer senkrechten Linie aus dem Boden aufsteigt. Wird ein Moorbrand nicht gelöscht, kann er über Monate hinweg schwelen, ohne dass eine nennenswerte Rauch-entwicklung auf einen Brand hindeutet. Auch können diese unterirdischen Brände unerkannt eine Winterpause überstehen und erst in der folgenden Vegetationsperiode auf sich aufmerksam machen. Die Laufgeschwindigkeit ist sehr langsam und beträgt maximal 1000 m pro Tag. Dennoch bedürfen Moorbrände einer lang anhaltenden und permanenten Kontrolle und Beobachtung. Hierbei sollte die Gefahr eines Einbruchs durch entstandene unterirdische Hohlräume nicht unterschätzt werden.
Stammbrände
entstehen in der Regel durch Blitzschlag oder Knallkörper ( v. a. an Silvester ). Daher sind diese Brände äußerst selten und machen im Schnitt nur 2 % des gesamtdeutschen Brandgeschehens aus. Meist brennen die Borke oder hohle Bäume. Aus einem Stammbrand kann ein Bodenfeuer entstehen, wenn sich bei Trockenheit der am Stammfuß befindliche Bodenbelag entzündet.