Mit steigender Leistungsfähigkeit nimmt auch das Gewicht der Forstmaschinen zu. Doch wieviel Gewicht können Waldböden ertragen ohne ihre Ertragsfähigkeit einzubüßen?

Zu Beginn der 2000er Jahre häuften sich Klagen über Bodenschäden durch Forstmaschinen. Daher erstellte das Kuratorium für Waldarbeit und Forsttechnik (KWF), Handlungsempfehlungen für eine bodenschonende Holzernte Es wurde damals Konsens darüber erzielt, dass ein permanentes Rückegassennetz benötigt wird. Dies war ein Paradigmenwechsel, weil zuvor die Feinerschließung nur auf die Lebensdauer eines Waldbestandes abgestellt wurde.
Die Gewichte der Forstmaschinen haben in den vergangenen Jahrzehnten stetig zugenommen. Je schwerer diese sind, umso kürzer werden in der Regel die Zeitfenster, in denen sie schadlos arbeiten können. Der Waldboden ist ein entscheidender und nicht ersetzbarer Produktionsfaktor für den nachwachsenden Rohstoff Holz. Er bietet Lebensraum für Tiere, Pflanzen, Pilze und Mikroben, er ist Speicher und Lieferant von Wasser und Nährstoffen und ein klimarelevanter CO2-Speicher. Die Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit ist ein zentrales Element der forstlichen Nachhaltigkeit und einer ordnungsgemäßen Forstwirtschaft. Mit der zunehmenden Mechanisierung der Forstwirtschaft vor allem in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts nahm die Befahrung abseits von Waldwegen zu. Dadurch entstanden vermehrt Schäden an den Böden und am verbleibenden Bestand, woraufhin die Forstwirtschaft die systematische Feinerschließung der Waldbestände einführte. Fahrbewegungen der Forstmaschinen und deren Spuren sollten auf die Rückegassen beschränkt werden.
Die Tragfähigkeit des Bodens hängt entscheidend von der Bodenfeuchte zum Zeitpunkt der Befahrung ab. Durch die Berücksichtigung der Standortskartierung und langjähriger Erfahrungen zum Jahresverlauf der Bodenfeuchte bei der Planung können Hiebsmaßnahmen auf empfindlichen Standorten in Zeiträume mit geringem Bodenwassergehalt gelegt werden.

Das Ziel der Waldwirtschaft muss sein die Forstmaschinen bis auf Ausnahmefällen grundsätzlich nur auf Rückegassen opeieren zu lassen und während des Einsatzzeitraums möglichst schonend zu arbeiten, das heisst auf trockenen oder gefrorenen Böden, idealerweise mit Reisig abgedeckt. Sollten trotzdem Schäden an den Rückegassen auftreten so ist über eine Sanierung nachzudenken.
Die LWF Bayern hat hierfür eine ausführliche Broschüre für Interessierte erstellt.