Aktuelle Borkenkäfersituation in Bayern/Reform des Forstgesetzes/
Bundesforste eröffnen modernsten Holzlagerplatz
Borkenkäfersituation in Bayern
Die aktuelle Borkenkäfersituation in Bayern zeigt ein geteiltes Bild: Während in Oberbayern und Schwaben praktisch noch vielerorts die niedrigste Warnstufe gilt, sind die anderen Regierungsbezirke schon von einem starkem Befall des Buchdruckers betroffen. Besonders der östliche Teil Niederbayerns sowie die südliche Oberpfalz leiden unter großen Buckdruckerpopulationen. Beim Kuperstecher liegen die Hotspots in Unter- und Oberfranken.
Eine Übersicht zur aktuellen Situation finden Sie hier.
Mini-Novelle des Forstgesetzes in Begutachtung
Das Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus (BMLRT) hat eine kleine Forstgesetznovelle in Begutachtung geschickt. Im Wesentlichen beinhaltet dieses Gesetz drei Punkte: die Einführung des Ethikunterrichts an der Forstfachschule Traunkirchen, die Änderung des Aufnahmealters an der Forstfachschule und eine Verordnungsermächtigung für eine Schadholzabnahmeverpflichtung.
In Zeiten von zunehmenden Wetterextremereignissen und dem damit verbundenen massiven Schädlingsbefall in Teilen Österreichs, vor allem durch den Borkenkäfer, kann diese Verordnung in Notfallsituationen für eine dringend benötigte Entlastung sorgen. Schadholz muss nämlich sofort aus den Wäldern gebracht werden, damit es zu keiner weiteren Verbreitung der Schädlinge kommt. Mangels ausreichender Erträge beziehungsweise Abnahme kann die vom Forstgesetz geforderte nachhaltige Waldbewirtschaftung dadurch erheblich gefährdet sein. Mit der Änderung hat man in Notfallsituationen ein Instrument, um diesem Mangel entgegenzuwirken.
Bundesforste eröffnen volldigitalisierten Holzlagerplatz
Auf dem Gelände eines ehemaligen Sägewerks in Amstetten haben die Österreichischen Bundesforste (ÖBf) einen neuen Holzlagerplatz mit modernster Ausstattung und Anbindung an das Bahnnetz errichtet. Er soll einen Beitrag zur aktuell schwierigen Marktsituation leisten, den Markt entlasten und nicht zuletzt auch zum Forstschutz beitragen, denn vom Käfer befallenes Holz kann hier in sicherer Entfernung aus dem Wald gebracht und zwischengelagert werden.
Insgesamt stehen dafür bis zu 10 ha Fläche zur Verfügung. Die Verladung des Rundholzes erfolgt über neue Großwaggons, die über eine um 50% höhere Ladekapazität verfügen. Für die Anbindung an das Bahnnetz und die Westbahnstrecke wurden die alten Gleisanlagen auf dem Gelände revitalisiert. Der Transport wird damit konkurrenzfähig von der Straße auf die Schiene verlegt, und auch größere Distanzen können umweltfreundlich bewältigt werden. So weist ein einziger GigaWood-Waggon ein Ladevolumen von rund 220 m3 (rund 110 fm) auf, was der durchschnittlichen Ladung von drei bis vier Lkw-Zügen entspricht. Der neue Lagerplatz ist volldigitalisiert, die komplette Abwicklung von der Zufahrtssteuerung über die Waren- und Gewichtsabnahme bis zur Abrechnung läuft ausschließlich elektronisch. Der Vollbetrieb wird voraussichtlich im Juli aufgenommen.