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Forstarbeiten im März

Mit den wärmeren Temperaturen sollten jetzt Aufforstungen geplant werden und bestehende Kulturen kontrolliert werden. Denn vom Klimawandel profitiert auch zusehends der Große Braune Rüsselkäfer.

Mittlerweile sollten sich die Holzeerntetätigkeiten nur noch auf frische Schadflächen (Windwurf und/oder Schneebruch) konzentrieren, der eigentliche  Einschlag sollte zum Großteil beendet sein. Schlagabraum und Kronenreste müssen rechtzeitig entfernt werden um den Kupferstecher potentielles Brutmaterial zu entziehen. Aufgrund der großen Borkenkäferpopulation des Vorjahres steht bereits der März im Fokus der Borkenkäferabwehr. Schon jetzt soll die Suche nach befallenen Fichten aus dem Vorjahr begonnen werden, am ehesten stocken diese am Rand von Käfernestern. Findet man diese rechtzeitig, so kann man zumindest die letzte Generation aus dem Vorjahr erfolgreich bekämpfen. Die Suche gestaltet sich aber schwieriger als bei frischem Befall, da man bewusst nach Einbohrlöchern Ausschau halten muss. Bereits abgestorbene Fichten kann man ignorieren, da diese von den Borkenkäfern schon im letzten Jahr verlassen wurden. Die Altkäfer überwintern im Waldboden und beginnen ab einer Lufttemperatur von 16 Grad zu schwärmen, richtig aktiv werden die Schadinsekten ab 20 Grad. Deshalb muss das Borkenkäfermonitoring in gefährdeten Fichtenbeständen ab dem Zeitpunkt beginnen wo die Lufttemperatur den kritischen Wert von 16 Grad überschreitet, danach sollte wenigsten einmal wöchentlich auf Befall kontrolliert werden. Wegen der großen Borkenkäfergefahr und den Schadholzmengen aus dem Vorjahr sollten auch die Einschlagsplanungen bei der Fichte auf die Folgejahre verschoben werden, da das Holz kaum zu attraktiven Preisen verkauft werden kann. Ausnahme gilt natürlich für die Holzmengen, die bei der Borkenkäferbekämpfung anfallen.

Schadbild des Großen Braunen Rüsselkäfers.

Kulturschutz nicht vernachlässigen

Mit den ersten warmen Temperaturen soll auch der Zustand der bestehenden Kulturen überprüft werden. Beschädigte und erfrorene Laubhölzer bis zu einem halben Meter Größe kann man revitalisieren, indem man sie auf den Stock setzt, also etwa in 20 cm Höhe abschneidet und neu austreiben lässt. Auch der Wilddruck ist zu überprüfen sowie der Verbiss durch Mäuse.  Bei Verbissschäden durch die kleinen Nager sind neben der Einzäunung auch der Bau von Ansitzwarten für Greifvögel wie Mäusebussard oder Habicht hilfreich. Dazu reicht es in Zaunnähe einen Pfahl mit etwa 2 m Länge einzuschlagen, bei größeren Verjüngungsflächen können auch mehre Ansitzwarten angelegt werden. In Nadelholzkulturen, die durch den Großen Braunen Rüsselkäfer bedroht sind, sollten bereits Ende März Fangrinde und Fangknüppel ausgelegt werden, um die Käfer von den Jungpflanzen abzulenken. Für die Fangrinde nimmt man 30 x 40 cm große Rindenstücke, diese werden mit der Bastseite nach unten auf den von der Grasnarbe befreiten Waldboden gelegt und mit Rasenplaggen abgedeckt. Pro ha Kultur sind zumindest 30 solcher Fangplätze nötig, je nach Witterung hält die Lockwirkung zwischen zwei bis vier Wochen. Als Fangknüppel dienen 10 bis 15 cm starke, an einer Seite entrindete Äste, die mit der entrindeten Seite in eine Rinne im Waldboden gelegt werden. Pro ha Kultur werden etwa 25 Fangknüppel benötigt, die Wirkung hält etwa drei bis vier Wochen. Die Schutzwirkung von Fangrinde und Fangknüppel verbessert sich wesentlich, wenn eine kleine Mengen Honig beigefügt wird, dieser lockt Waldameisen an, für welche die Rüsselkäfer Beute darstellen.

Weiterführende Links:

Trends in der Borkenkäferbekämpfung

Windwurf – und nun?

Großer Brauner Rüsselkäfer