Problembäume sind auch für erfahrene Motorsägenführer eine Herausforderung. Die SVLFG empfiehlt hierfür die Sicherheitsfälltechnik.
Nur unter Einsatz von speziellen Hilfsmitteln und nach genauer Planung werden gefährliche Bäume gezielt und sicher zu Fall gebracht. Dabei gilt, dass man Problembäume, wie Vor- oder Rückhänger, keinesfalls unterschätzen und nur mit großer Konzentration und Vorbereitung die Arbeit beginnen sollte.
Ausgesprochene Risikobäume werden mit dem notwendigen Respekt bearbeitet. Ursachen für Hänger können krumm gewachsene Stämme, einseitige Belastung, Wind oder Schnee sein.
Achtung!
Hier droht Todesgefahr:
- Nie den hängengebliebenen Baum
besteigen!
- Nie den aufhaltenden Baum fällen
(Mausefalle)!
- Nie einen anderen Baum auf den
Hänger werfen!
- Nie den hängengebliebenen Baum
stückweise absägen (abstocken)!
Der Vorhänger hängt in die Fallrichtung. Doch Vorsicht! Durch den veränderten Schwerpunkt bauen sich im Stamm Spannungen auf. Bei falscher Schneidetechnik kann der Stamm in Sekundenbruchteilen aufreißen und den Motorsägenführer gefährden. Spezielle Schneidetechniken bei der Fällung verhindern das Aufreißen des Stammes. Der Schnittbeginn erfolgt daher nie an der Zugseite. Begonnen wird mit dem Fällkerb. Wenn es der Stockdurchmesser erlaubt, ist auf der Zugseite des Stammes – beim Vorhänger ist das gegenüber des Fällkerbs – eine Zughalteleiste zu belassen. Das soll das gefährliche Aufreißen des Holzes verhindern.
Das Gegenstück zum Vorhänger ist der Rückhänger. Da körperlich anstrengend und zeitaufwändig, wird die Fällung eines Rückhängers gerne vermieden. Ob es sich um einen leichten Vorhänger oder einen kräfteraubenden Rückhänger handelt, ist dabei zweitrangig. Für den nötigten Kraftaufwand sind genügend Hilfsmittel, wie Keile oder Sonderwerkzeuge, wie z. B. hydraulische Hubhilfen oder gar Seilzuggeräte, bereitzuhalten.
Den korrekten Ablauf der Sicherheitsfälltechnik finden Sie im Infoblatt Sicherheitsfälltechnik der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG).
Grundsätzlich gilt aber, dass man das eigene Können nicht überschätzen soll: Problembäume sind nur von Profis mit entsprechender Ausbildung durchzuführen. Für private und bäuerliche Waldbesitzer mit wenig Erfahrung gilt es in solchen Fällen sich professionelle Unterstützung zu suchen.