Da Borkenkäfer fähig sind, sich rasch zu vermehren, stellen sie eine große Gefahr für die Waldwirtschaft dar. Eine gesunde Fichte, die ausreichend mit Wasser versorgt ist, kann den Befall einzelner Borkenkäfer durch ihren Harzfluss in den meisten Fällen erfolgreich abwehren. Steht die Fichte allerdings unter Trockenstreß, vermindert sich der Harzfluss. Der Erstbefall betrifft vor allem geschwächte Fichten, bei einer Massenvermehrung sind Borkenkäfer aber aufgrund ihrer großen Zahl in der Lage, auch gesunde Fichten zu befallen.
Ein einziges Weibchen produziert etwa 60 Nachkommen. Bei sehr günstigen Bedingungen und der Ausbildung von drei Generationen kann daher ein einziges Weibchen bis zu 100.000 Käfer erzeugen. Ein Angriff von mehreren hundert Käfern überwindet die Abwehrkräfte von gesunden Fichten. Für ein Käferjahr mit besonders günstigen Entwicklungsbedingungen lässt sich folgendes Szenario ableiten:
Eine befallene Fichte entlässt 20.000 Käfer, wovon etwa die Hälfte Männchen sind. Diese befallen wiederum etwa 20 benachbarte Bäume. Daraus können 400.000 Käfer ausschwärmen, die weitere 400 Fichten erfolgreich befallen können. Das bedeutet, dass sich innerhalb eines Käferjahres ausgehend von einer befallenen Fichte bei günstigen Verhältnissen der Befall aus einen ha Wald ausbreiten kann.