Eine exakte Ausformung der Bruchleiste dient dazu, dass der fallende Baumstamm wie an einem Türscharnier geführt wird und genau in die gewünschte Fallrichtung fällt. Auch bei der Anlage der Bruchstufe ist Maßarbeit gefragt. Präzision hierbei ermöglicht dem fallenden Baumstamm eine möglichst lange Führung durch die Bruchleiste. Die Holzfasern knicken dabei von der Fallkerbsehne nacheinander in Richtung Bruchstufe ein, und der Baum kippt regelrecht nach vorne in die Fallrichtung. Der Baum wird so von der gesamten Bruchleiste geführt. Die geknickten Holzfasern reißen erst auseinander, wenn das Fallkerbdach auf der Fallkerbsohle auftrifft. Geeignete Hilfsmittel zur genauen Ausformung der Bruchleiste und Anlage der Bruchstufe gab es bisher nicht. Nur durch viel Übung und ein gutes Einschätzungsvermögen war es bisher möglich, Bruchleiste und Bruchstufe in den geforderten Maßen anzulegen. In der Praxis ist dies jedoch häufig nicht anzutreffen. Bei Unfalluntersuchungen wird immer wieder festgestellt, dass gerade hierbei die Unfallursache zu finden ist. Aufgrund dieser Erkenntnisse wurde der Fällzirkel entworfen.
Damit ist aber nur ein Problem beseitigt, eine genaue Schnittführung bei der Ausformung der Bruchleiste garantiert das alleinige Anzeichnen noch nicht. Dabei bedarf es gerade bei diesem Arbeitsschritt einer ständig solch hohen Konzentration, die bei der Schwere der Arbeit nicht ohne weiteres immer zu erbringen ist. Die Bruchleiste nun exakt parallel zur Fällrichtung auszuformen ist jedoch von entscheidender Bedeutung: Denn nur mit ausgeformter Bruchleiste fällt der Baum in die festgelegte Fällrichtung. Zudem wird die erforderliche Keilarbeit auf ein Minimum reduziert. Hierbei hilft die Fällfahne.
Den genauen Ablauf finden Sie hier.